Warum eine ADHS-Diagnostik im Erwachsenenalter sinnvoll ist
Viele Erwachsene leben über Jahre hinweg mit Symptomen wie innerer Unruhe, Konzentrationsschwierigkeiten, impulsivem Verhalten oder chronischer Überforderung – ohne zu wissen, dass diesen Herausforderungen eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zugrunde liegen könnte. Häufig wird ADHS erst spät erkannt, oft nach einer langen Leidensgeschichte, in der andere Erklärungen gesucht wurden: Depression, Burnout oder vermeintliche Persönlichkeitsdefizite.
Dabei ist ADHS keine reine Kindheitsstörung. Wissenschaftlich ist heute gut belegt, dass sie bei vielen Betroffenen bis ins Erwachsenenalter fortbesteht – häufig in veränderter Form. Während sich die körperliche Unruhe mit der Zeit oft zurückbildet, treten andere Belastungen in den Vordergrund: emotionale Reizbarkeit, Schwierigkeiten bei Planung und Organisation, berufliche Instabilität oder ein dauerhaftes Gefühl, dem Alltag nicht gewachsen zu sein.
Eine sorgfältige Diagnostik schafft hier Klarheit. Sie hilft dabei, die bestehenden Symptome richtig einzuordnen, ADHS von anderen psychischen Störungen abzugrenzen und gegebenenfalls komorbide Belastungen zu erkennen. Eine Diagnose dient dabei nicht der bloßen “Etikettierung”, sondern hilft, die eigene Lebensgeschichte, aktuelle Herausforderungen und individuelle Stärken besser zu verstehen und in einen nachvollziehbaren Zusammenhang zu bringen.
Für viele Betroffene bedeutet die Diagnose einen Wendepunkt: Sie erklärt nicht nur, warum bestimmte Schwierigkeiten immer wieder aufgetreten sind, sondern eröffnet auch neue Perspektiven im Umgang mit sich selbst. Ob durch therapeutische Begleitung, medikamentöse Unterstützung oder einen reflektierten Blick auf die eigene Biografie – eine fundierte Diagnose ist der erste Schritt zu mehr Klarheit, einem besseren Verständnis für sich selbst und einer gebesserten Lebensqualität.
Tipp: WDR-Dokumentation von Eckart von Hirschhausen
Der WDR hat eine Dokumentation mit Eckart von Hirschhausen herausgebracht, in der das Leben und der Alltag mit ADHS genauer beleuchtet wird. Viele Menschen mit ADHS sind durch die Doku erst auf das Thema aufmerksam geworden, da sie sich in den beschriebenen Symptomen, Anzeichen und Erfahrungen wiederfinden konnten.
Die Dokumentation ist empfehlenswert für Betroffene, Menschen, die eine ADHS bei sich vermuten, für Angehörige und für alle, die an der Thematik interessiert sind.
Ablauf der ADHS-Diagnostik in unserer Praxis
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